@phdthesis{Konrad, type = {Bachelor Thesis}, author = {Lea Konrad}, title = {Blaues Blut: Zwischen Scham und Emanzipation: Die Entwicklung der Fernsehwerbung f{\"u}r Menstruationsprodukte in Deutschland}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:916-opus4-12912}, pages = {138}, abstract = {Eine besondere Herausforderung f{\"u}r die Werbung ist es, f{\"u}r Produkte zu werben, die in der Gesellschaft tabuisiert werden (vgl. Waschek, 1995, S. 9), wie unter anderem f{\"u}r Menstruationsartikel. Dabei ist in den letzten Jahren in der {\"o}ffentlichen Haltung zur Periode ein Wandel zu erkennen. Die vorliegende Bachelorarbeit setzt sich mit der Darstellung der Menstruation in der deutschen Fernsehwerbung auseinander und hat zum Ziel, die Entwicklung der Werbung mit Blick auf die gesellschaftlichen Vorstellungen zu untersuchen. Die zentrale Forschungsfrage lautet dabei: Inwieweit ver{\"a}ndert sich die Darstellung der Menstruation in der deutschen Fernsehwerbung von Menstruationsartikeln hinsichtlich des Menstruationstabus im Zeitvergleich von 1991 bis 2020? Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine qualitative inhaltlich-strukturierende und evaluative Inhaltsanalyse von insgesamt zw{\"o}lf Werbespots der Marken „o.b.“ und „Always“ aus den 90er, 2000er und 2010er Jahren durchgef{\"u}hrt und die Botschaften der Werbungen hinsichtlich einer m{\"o}glichen Tabuisierung interpretiert. Die Auswertung der Spots ergibt, dass sich auf Ebene der Botschaften Entwicklungen zwischen den Jahrzehnten feststellen lassen: In den Werbungen der 90er Jahre wird die Menstruation in Zusammenhang mit der Notwendigkeit von Hygiene gestellt, w{\"a}hrend die Werbungen der 2010er Jahre Selbstbestimmung und Aktivit{\"a}t vermitteln. Jedoch lassen sich auf gestalterischer Ebene keine Ver{\"a}nderungen hinsichtlich der Zeit feststellen. Es werden bildlich und sprachlich die Bedingungen des Menstruationstabus eingehalten, indem wissenschaftliche Produktdemonstrationen mit blauer Fl{\"u}ssigkeit gezeigt und Euphemismen verwendet werden. Sowohl in den Werbungen der 90er als auch in den Werbungen der 2010er Jahre l{\"a}sst sich die Implikation nachweisen, dass Menstruierende ihre Periode verstecken sollen und sie auf Menstruationsprodukte angewiesen sind. Demnach setzt sich die Tabuisierung der Menstruation in den analysierten Werbungen unterschwellig fort. Weitere Betrachtungen der Bewerbung von Menstruationsartikeln sollten sich damit besch{\"a}ftigen, ob sich die Tabuisierung auch in gro{\"s}en Stichproben nachweisen lassen und wie Rezipient:innen die Werbungen wahrnehmen.}, language = {de} }