@phdthesis{Finkenstaedt, type = {Bachelor Thesis}, author = {Malte Finkenst{\"a}dt}, title = {Taxonomische Charakterisierung einiger Vertreter der Klasse Actinobacteria aus indonesischen Bodenproben}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:916-opus4-11452}, pages = {106}, abstract = {Die Entdeckung von Antibiotika ist einer der gr{\"o}{\"s}ten Meilensteine der modernen Medizin. Doch die fortschreitende antimikrobielle Resistenz, unter anderem hervorgerufen durch falsche Anwendung oder Mutationen, wird immer mehr zum Problem. Hinzu kommt, dass seit den 1980er Jahren nur wenige neue Wirkstoffe entdeckt wurden, die sich als klinisch nutzbare Antibiotika eignen. Heute wird sich haupts{\"a}chlich auf die Optimierung und Kombination bereits bekannter Verbindungen konzentriert. Die Abteilung MISG des Helmholtz Zentrum f{\"u}r Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig konzentriert sich auf die taxonomische Charakterisierung von Actinobacteria und Myxobacteria aus ungew{\"o}hnlichen Habitaten (darunter beispielsweise Schnecken, Austern oder vernachl{\"a}ssigte Habitate) mit dem Ziel, bisher unbekannte Spezies zu entdecken, die sich als Produzenten von Antibiotika eignen. Im Zuge dessen wurden vier St{\"a}mme der Klasse Actinobacteria, namentlich 194933CR, 195335CR, 195338CR und 194522CSAM, von Dr. Chandra Risdian aus indonesischen Bodenproben isoliert, die auf der Insel Bali von einer touristisch genutzten Parkanlage genommen wurden. Anhand von genomischen Analysen waren diese am n{\"a}chsten mit den Gattungen Streptomyces und Actinophytocola verwandt. Es wurde damit begonnen, diese vier St{\"a}mme aus der -80 °C kalten Gefriertruhe, in der sie in Glycerin gelagert wurden, zu reaktivieren und f{\"u}r die folgende taxonomische Charakterisierung zu kultivieren. Zu diesen Analysen geh{\"o}rten unter anderem die 16S rRNA-Gen-Sequenzierung mit Erstellung des phylogenetischen Baumes, morphologische Charakterisierungen und Kultivierung auf verschiedenen Agar-Medien, ebenso wie physiologische und chemotaxonomische Charakterisierungen. Die physiologische Charakterisierung umfasste die Bestimmung der Salztoleranz und der Kohlenhydratverwertung, den pH-Toleranztest und Temperatur-Toleranztest, sowie den biochemischen API® Test. Zu der chemotaxonomischen Charakterisierung geh{\"o}rten die Analysen der Zellwand auf Phospholipide, Aminos{\"a}uren, Zucker, Menachinone und Fetts{\"a}uren. Nachdem die vier St{\"a}mme taxonomisch charakterisiert wurden, wurden sie mit den n{\"a}chsten verwandten Spezies anhand der Ergebnisse der 16S rRNA-Gen-Sequenzierung und des phylogenetischen Baumes verglichen. Hierbei ergab sich, dass die Proben 195335CR und 195338CR zu 100\% dieselbe genomische Sequenz besitzen. F{\"u}r 194933CR war die {\"a}hnlichste Spezies sowohl nach der 16S rRNA-Gen-Sequenzierung als auch des phylogenetischen Baumes Actinophytocola oryzae (98,14\%). F{\"u}r die St{\"a}mme 195335CR und 195338CR waren es Streptomyces griseocarneus (98,64\%) und Streptomyces bambusae (98,57\%). Der Stamm 194522CSAM war genetisch am weitesten entfernt von seinem n{\"a}chsten Verwandten und wurde mit den Spezies Streptomyces sannanensis (98,27\%) und Streptomyces lushanensis (98,19\%) verglichen. Informationen zu den f{\"u}nf Vergleichsst{\"a}mmen wurden aus wissenschaftlichen Publikationen und dem Wink Kompendium der Deutschen Sammlung f{\"u}r Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) gesammelt. Da hier viele Ergebnisse zu diversen Analysen fehlten, war ein aussagekr{\"a}ftiger Vergleich leider nicht m{\"o}glich. Trotzdem wurden teilweise deutliche Unterschiede zu den Vergleichsst{\"a}mmen festgestellt. Um einen m{\"o}glichst genauen Vergleich zu erm{\"o}glichen, h{\"a}tten die Vergleichsst{\"a}mme parallel und unter denselben Bedingungen und Methoden zu den vier St{\"a}mmen analysiert werden m{\"u}ssen. Eine Analyse auf die gesamte genomische Sequenz kann ebenfalls einen endg{\"u}ltigen Nachweis geben, ob es sich bei den untersuchten St{\"a}mmen um bereits bekannte Bakterienspezies handelt. Im Hinblick auf die sich ausbreitende antibakterielle Resistenzbildung ist die Suche nach bisher unentdeckten Bakterienspezies, welche eventuell Produzent eines neuartigen antibiotisch wirksamen Wirkstoffes sind, unverzichtbar.}, language = {de} }