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Anhand von Experteninterviews werden die mit der Einführung
der Software zu erwartenden Effekte auf die Arbeit der Integrierten
Regionalleitstelle und des Rettungsdienstes dargestellt.
Die Ergebnisse der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse
zeigen, dass sich alle befragten Experten eine deutliche Zunahme der
Informationstransparenz und eine damit verbundene Stressreduzierung
mit einer verbesserten Versorgungssicherheit der Patienten vorstellen
können, da die enge Einbindung der Kliniken in die direkte Informationsverteilung
als besondere Verbesserung des derzeitigen Verfahrens erkannt
wurde. Die Einführung der IVENA-MANV-Software wird von den
befragten Beamten als Fortschritt angesehen, weil sie sich positiv auf
den Informationsfluss zwischen allen am Einsatz beteiligten Institutionen
und damit auch auf die Versorgungsqualität der Patienten auswirken
kann.
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht mögliche Wirkungen der „Field-Supervision“ auf Risiko-, Qualitäts- und Wissensmanagement im deutschen Rettungsdienst. Sie beschreibt zunächst relevante Aspekte der Supervision im Allgemeinen und dann die „Field-Supervision“ der Be-rufsrettung Wien. Es wird verdeutlicht, dass der Begriff der Supervision nicht leicht zu fassen ist, vielerlei Funktionen einnehmen kann und sich auf die Ergebnisse mehrerer Bezugswissenschaften bezieht. Im Haupt-teil der Arbeit werden auf der Basis eines eigens durchgeführten Litera-tur-Reviews, Belege für den Nutzen des Konzeptes von Supervision und Coaching in Problemfeldern des deutschen Rettungsdienstes herausge-arbeitet. Die Ergebnisse der Analyse geben Hinweise auf Einsatzmög-lichkeiten und Effekte in Personalentwicklung und Empowerment im Be-reich der Qualitätsverbesserung, auf Chancen zur Stärkung von „non-technical-skills“, zur Erhöhung der Patientensicherheit und auf Möglich-keiten der Einflussnahme auf Fehlerkultur im Risikomanagement. Alles zusammen kann der Förderung und Transferunterstützung im Bereich von Wissen und Fertigkeiten durch Coaching- und Supervisionsangebote in Aus- und Fortbildung dienen.
Hintergrund: Kommt es zu Fehlern, leiden nicht nur die Patient*innen an den Folgen, sondern auch das rettungsdienstliche Personal unter sozialer Ausgrenzung. Auch der finanzielle Kostenaufwand ist durch Patientenschäden ein präsentes Thema in der Notfallmedizin. Fehler passieren zumeist jedoch nicht vorsätzlich, sondern zu 70 % durch menschliche Faktoren. Umso wichtiger erscheint es mit Fehlern richtig umzugehen.
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Ansätze zur Förderung einer positiven Fehlerkultur im Rettungsdienst zu identifizieren und darüber hinaus die Bedeutung einer Fehlerkultur aufzuzeigen.
Methode: Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Die Fachdatenbankrecherche wurde um eine Handsuche ergänzt. Nach ausführlicher Selektionsarbeit wurden 16 Quellen in die Arbeit eingeschlossen.
Ergebnis: Dem Rettungsdienstpersonal ist oftmals bewusst, dass Sie in einem fehleranfälligen Bereich arbeiten. Dennoch gibt es bislang nur bedingt Literatur, die Ansätze zur Implementierung einer Fehlerkultur im Rettungsdienst aufzeigen. Der Prozess des Kulturwandels ist langfristig und ist abhängig von der Einstellung und Akzeptanz jedes Einzelnen. Unterstützende Maßnahmen sind Fortbildungen zum Thema Fehlerentstehung. Aber auch ein bewusstes Fehler- und Risikomanagement innerhalb eines Betriebes stellen Möglichkeiten für einen förderlichen Umgang dar.
Schlussfolgerung: Wenn Fehler nicht in jedem Fall vermieden werden können, sollte der Umgang damit geübt sein. Eine positive Fehlerkultur braucht die Unterstützung von dem Großteil der Gemeinschaft, damit eine nachhaltige Verbesserung eintritt. Für den Rettungsdienst fehlen jedoch bislang aussagekräftige Studien, um die Wirksamkeit einzelner Ansätze zur Förderung der Fehlerkultur zu belegen.
Die Lernortkooperation ist ein unverzichtbares Element in der Aus- und Fortbildung von Rettungsfachpersonal sowie von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern im Speziellen. Trotz der unumstrittenen und gesetzlich vorgeschriebenen Erfordernis spiegelt die Realität aber ein ganz anderes Bild wider. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Hintergründen und versucht anhand eines Methodenpools eine Möglichkeit darzustellen, wie eine Lernortkooperation auf Basis einer
Plattform nach dem Open-Educational-Resource-Prinzip implementiert werden kann. Es werden wissenschaftliche Anforderungen definiert, die die Verlässlichkeit der Inhalte dieser Plattform nach pädagogischen und rettungsdienstlichen Qualitätskriterien sicherstellen sollen, um zu einer
nachhaltigen Lernortkooperation beizutragen.
Rassistisch-diskriminierende Einstellungen nicht-ärztlichen Rettungsdienstpersonals in Deutschland
(2023)
Die vorliegende Arbeit untersucht rassistisch-diskriminierende Einstellungen unter nicht-ärztlichen Rettungsdienstmitarbeitenden in Deutschland. Die zentrale Fosrchungsfrage lautet: Welche rassistisch diskriminierenden Einstellungen bestehen unter nicht-ärztlichem Rettungsdienstpersonal in Deutschland? Um diese Frage zu beantworten, wird zusätzlich betrachtet, welche Menschen und Gruppierungen von den resultierenden Verhaltensweisen betroffen sind. Besonders wichtig ist aufzuzeigen, ob die bestehenden Einstellungen Auswirkungen auf die Versorgung von Patient:innen in Notfalleinsätzen haben. Außerdem sollen Ursachen für die Entstehung von rassistisch-diskriminierenden Einstellungen sowie Lösungsmöglichkeiten herausgearbeitet werden.